Programme

Renaissancemusik ist Alte Musik, die jedoch auch heute ihren Reiz nicht verloren hat. Zum einen ist da die Innigkeit, Intimität und Zeitlosigkeit solcher Stücke, die nur für ein exklusives Publikum bestimmt waren und denen ein besonders melancholischer Klang eigen ist, wie zum Beispiel Flow my tears vom englischen Komponisten John Dowland, das zu unserem Standardrepertoire gehört. Zum andern sind da die mitreißend schwungvollen Renaissancetänze, die alle schweren Gedanken vertreiben wie beispielsweise die Tanzsuiten von Schein.

Wie ein Renaissancefest sollen auch unsere Konzerte etwas Außergewöhnliches, vom Alltag Getrenntes sein: Unsere Musik soll einerseits eine Entschleunigung vom immer hektischer werdenden Alltag sein, aber auch Lebensfreude spenden und beschwingt wieder hinaustreten lassen.

Jedoch richtet sich der Blick des Flauto Consort Freiburg nicht nur nach hinten zur Alten Musik, sondern auch nach vorne zur Neuen Musik. Gerne beschäftigen wir uns auch mit moderner und neuester Musik, spielen dabei mit den räumlichen Möglichkeiten der Konzertorte und experimentieren mit Improvisationen.

Das Flauto Consort Freiburg lädt ein zu einer Reise durch Klang und Zeit!

 


Réveillez-vous, tous amoureux

Von Liebeskummer und tiefer Traurigkeit, wo erstmal der Horizont nur dunkel und nebulös erscheint, durch Herzleid und Sturm bis zur Wiedergeburt – wenn wir uns wieder öffnen und neu in die Welt blicken!

Unser französisches Programm « Réveillez-vous, tous amoureux », inspiriert von dem Stück von Crecquillon, ist eine poetische Einladung zum Erwachen der Sinne nach einem “langen Winter”. Noch spürbar sind die tiefen Moment der Seele, doch kommt der Frühling, Schritt für Schritt bis zur neuen Liebe! C’est la vie!

Der Humanismus als Denkrichtung der Renaissance legt den Schwerpunkt auf das wachsende Interesse am Menschen und seiner Umwelt. Die Natur ist der rote Faden unseres Programmes und überall präsent, durch Vögelgezwitscher, Gewitter, Wind aber auch Stille…

Schritt für Schritt beruhigt sich das schmerzende Herz, kommt zur inneren Ruhe und mehr Selbstbewusstsein. Die immer blühendere Musik als Allegorie des Herzens, lässt uns verschiedenen Facetten von inneren Landschaften, Schönheit und Selbstbewusstsein geniessen, bis zur Feier des Frühlings.


The Teares of the Muses

Für unser Programm The Teares of the Muses verlassen wir das europäische Festland und begeben uns nach England – auf die Britischen Inseln. Wir befinden uns im „Golden Age“ der englischen Renaissance, am Hof von Queen Elisabeth I, welche eine große Liebhaberin der Musik ist und an ihrem Hof eine florierende Musikkultur fördert. Besonders präsent ist in unserem Programm der Komponist John Dowland, von dem wir sowohl rein instrumental besetzte Werke, als auch einige seiner berühmten Lautenlieder, bei uns in der Fassung für Flötenconsort und Gesang, zu Gehör bringen. In den Texten und der Musik Dowlands ist die Melancholie omnipräsent. Aufgelockert wird das Programm von Tanzsätzen des Komponisten Anthony Holborne, welcher seine Tänze mit solch inspirierenden Titeln wie z.B. „Pavan Bona Speranza“ (Gute Hoffnung) oder „Galliard The Teares of the Muses“ (Die Tränen der Musen) versah. Mit den Maskentänzen von William Brade reisen wir an den Hof von Jakob I, Nachfolger von Queen Elisabeth, an dessen Hof die Court Masque – ein Spektakel aus Tanz, Musik und Poesie ausgiebig zelebriert wurde.


Adventsprogramme

Mittlerweile ist es zur Tradition geworden – jedes Jahr gestalten wir ein neues Adventsprogramm. So entstanden in den letzten Jahren die Programme In dulci jubilo (2015), You that wont to my pipe’s sound (2016) und Et auditum facite! (2017). Unter Werke der Renaissance aus ganz Europa mischen sich bekannte Lieder der Adventszeit, deren Entstehungszeit ebenfalls in den Zeitraum des 15. Und 16. Jahrhunderts fällt. Gerne laden wir Sie, liebe Zuhörer, bei ausgewählten Liedern zum Mitsingen ein – diejenigen, die in den letzten Jahren dabei waren, kennen das sicher schon. Wir hoffen, Sie durch unsere abwechslungsreichen Weihnachtsprogramme aus der Hektik der Vorweihnachtszeit zu entführen.

Werkbeispiele aus den Adventsprogrammen der letzten Jahre:

Anonym (um 1400)                                O virgo splendes

Anonymous (Libre Vermell, 14. Jh.)     Stella splendens

William Byrd (1573-1623)                      Lullaby my sweet little baby

Anthony Holborne (1545-1602)           As it fell on holy eve / The Fruit of Love / Fairy round

Heinrich Isaac (um 1450-1517)            Natalis

Walter Lambe (15. Jh)                            Nesciens Mater

Thomas Morley (1557-1603)                You that wont to my pipe’s sound

Hieronymus Prätorius (1560-1629)    Canite Tuba

Michael Prätorius (1571-1621)            Puer natus in Bethlehem / In dulci jubilo / Es ist ein Ros

Cipriano de Rore (1615-1665)
             Io Canterei d’amor